Das Theater am Lindenhofe führte 2016 das Theaterstück Gefährliche Liebschaften von Oliver Hampton nach dem gleichnamigen Briefroman von Choderlos de Laclos auf. Es wurde im Februar 2017 auch erfolgreich als Gastspiel des Theater am Lindenhofe im Leibniz-Theater aufgeführt. Das Stück wurde bekannt durch die Verfilmung mit John Malkovich, Michelle Pfeiffer und Glenn Close.
(Fotos: Svenja Kalus)
Ein grandioses Liebesdrama der allzu menschlichen Eitelkeiten, in dem eine herrschende Klasse der Reichen und Neureichen um Macht und Einfluss ringt und bis zum bitteren Ende intrigiert, ein Stoff wie er aktueller nicht sein könnte.
So nimmt die von ihrem Liebhaber Valmont betrogene Marquise de Merteuil enttäuscht und verbittert Rache an allen glücklichen Liebespaaren um sie herum. Dazu benutzt sie eben denselben eitlen Verführer Valmont, der sich für unwiderstehlich hält und der glaubt, dass er jede Regung von Menschlichkeit in sich unterdrücken könnte. Er soll im Auftrag der Marquise de Merteuil, die erst im Erblühen begriffene Weiblichkeit der jungen Cecile de Volanges, erst kürzlich aus dem Kloster entlassen, für immer beschädigen, genauso wie den Ruf ihres zukünftigen Ehemanns. Außerdem wettet er mit der Marquise, dass er die tugendhafte Madame de Tourvel mit seinen Verführungskünsten zur Strecke bringt und ihren besonderen Ruf vernichtet. Jeder Tugend, jedem Treueversprechen, jedem echten Liebesgefühl begegnet er mit Manipulation und Begehren, um sie je schneller der Lächerlichkeit preis zu geben. Leider hat er nie damit gerechnet, dass das überwältigende Gefühl, ja die Macht der Liebe manchmal stärker sein kann als jedes Schurkenstück, und sei es noch so unpersönlich. Und so erleben wir am Ende bei den kultivierten und verletzten, scheinbar alles Beherrschenden Eitelkeiten der Mächtigen am Ende eine Reihe von unschuldigen, nicht mehr zu rettende Opfern von Dekadenz und Kaltblütigkeit.
Flyer „Gefährliche Liebschaften“ 2017 im Leibniz Theater